Noch ein Reisebericht über das wunderbare Nordafrika, genauer gesagt eine zauberhafte tunesische Insel im Süden des Landes! Früher war dieser Ort ein heißbegehrtes Reiseziel, aber seit dem arabischen Frühling hat der Tourismus dort, wie im Rest des Landes, gelitten. Das hörte ich auch in den Gesprächen mit vielen freundlichen Menschen, die im Tourismus arbeiten und uns auf dieser Reise begegnet sind. Es ist wirklich traurig, denn die Tourismusbranche ist so wichtig für Tunesien, und viele Menschen hängen von ihr ab. Ich finde es schade, dass Tunesien für zahlreiche Reisende immer noch nicht wieder auf dem Radar ist. Auch wenn die fehlenden Touristen die touristische Infrastruktur stark belasten und die Besucherzahlen weiter drücken, sehen wir die Auswirkungen in Form von renovierungsbedürftigen Hotels, Baustellen und Geisterhotels, die allesamt Geschichten erzählen. Aber ich reise einfach gerne nach Tunesien! Hier gibt es noch immer lange Sandstrände, türkisblaues klares Meer und eine faszinierende Kultur, ganz nah und mit langen Sommern. Ich hoffe sehr, dass bald wieder mehr Menschen entdecken, wie schön Tunesien ist und es zu schätzen wissen! 😊
Ich muss euch ehrlich sagen: Wir haben wirklich ein tolles Schnäppchen gemacht! Aber ich gebe zu, dass ich bei ein paar Dingen ein bisschen nachsichtig sein muss. Der größte Wermutstropfen für mich war das Badezimmer – das ist aber ehrlich gesagt nicht ganz untypisch für Nordafrika. Auch die Betten hatten schon bessere Tage gesehen, das stimmt. Aber hey, es gab auch viele positive Punkte! Das Essen war einfach fantastisch und die Auswahl mehr als reichlich. Wir haben kaum eine Mahlzeit ausgelassen, so köstlich war es! Im Meer schwimmen war ebenfalls ein echtes Vergnügen. Der Strand war sanft abfallend und schön sandig, sodass man keine Badeschuhe brauchte. Was die Pferde, Kamele und Dromedare angeht, die die Kinder gegen Bezahlung am Strand reiten konnten – da hätte ich persönlich gerne drauf verzichtet. Aber dafür gab es eine wirklich charmante Strandbar, die das Stranderlebnis perfekt gemacht hat. Alles in allem war es für uns eine harmonische Mischung – einfach schön!
Wir sind mehrmals mit dem Taxi nach Midoun gefahren und das war wirklich ganz unkompliziert! Man muss einfach nur vor dem Hotel an die Straße gehen, und schon halten da regelmäßig Taxis (und sogar Pferdekutschen - wie charmant!). In all den Taxis, in denen wir gesessen haben, waren die Taxameter immer an, und wir haben tatsächlich immer einen ähnlichen Preis gezahlt. Es war echt günstig (unter 5 Euro umgerechnet), und deshalb haben wir immer gerne ein bisschen mehr Trinkgeld gegeben. Wir haben uns meistens am großen Taxistand absetzen lassen, von wo aus wir auch unsere Rückreise angetreten haben. Von dort aus gelangt man direkt in die Innenstadt, die voller Leben ist, mit einem Markt und vielen typischen Touristenläden. Ich wollte aber unbedingt einen echten tunesischen Supermarkt sehen! Also sind wir eine Weile in die entgegengesetzte Richtung gelaufen und haben uns dann dort mit Olivenöl und Feigenmarmelade eingedeckt. Wusstet ihr, wie viel Olivenöl in Tunesien produziert wird? Das hat mich wirklich überrascht! Jetzt hatten wir ein paar Leckereien, die uns noch lange an unseren schönen Urlaub erinnert haben.
Wir haben über unseren Reiseveranstalter eine ganztägige Inselrundfahrt gebucht, die uns viele tolle Highlights auf der Insel gezeigt hat. An einigen Stationen wäre es einfach schön gewesen, etwas mehr Zeit zu haben, um die Attraktionen in vollen Zügen zu genießen! Ein echtes Juwel war das Musee de Guellala – ein riesiges Heimatmuseum, das so liebevoll gestaltet ist, dass man dort mühelos einen halben Tag verbringen könnte. Dann besuchten wir Djerba Hood, ein ehemaliges Kunstprojekt und Freilichtmuseum. Die weißgetünchten Wände in der verwinkelten Innenstadt sind mit beeindruckenden Kunstwerken von Künstlern aus aller Welt geschmückt. Hier merkt man leider, wie die Zeit ihre Spuren hinterlässt. Daher ist es wirklich ratsam, es sich anzusehen, solange es noch so schön ist! Wir hatten auch die Möglichkeit, die Synagoge La Ghriba zu besichtigen. Im Inneren prangen kunstvolle Mosaike, die echt ein Auge für Details zeigen. Allerdings gab es beim Eingang extra Sicherheitsmaßnahmen mit Scannern und Metalldetektoren, sodass man mit einem mulmigen Gefühl hinein kam. Die Töpferwerkstatt und die Parfümfabrik lasse ich mal unerwähnt, aber wir hatten zum Abschluss noch Zeit, durch den charmanten Inselhauptstadt Houmt Souk zu bummeln. Leider waren die Verkäufer dort so aufdringlich, dass wir nicht lange verweilten.
Unser zweiter Ausflug hat uns auf das Festland geführt – über den Römerdamm, der die wunderschöne Insel Djerba mit dem Festland verbindet. Wir sind mehrere Stunden an herrlichen, weiten Olivenhainen vorbeigefahren, unser Ziel? Zwei echte Highlights, auf die wir uns schon riesig gefreut haben! Chenini – das “einzig noch bewohnte” Berberdorf – ist einfach beeindruckend! Dort taucht man in die Geschichte ein und wird von der atemberaubenden Naturkulisse verzaubert. In einem Restaurant können die Besucher köstliche landestypische Speisen genießen und danach noch einen Blick in eine alte Höhlenwohnung werfen. Es war so spannend, den Geschichten über das Leben der Berber zuzuhören! Die lange Fahrt hat sich wirklich fast schon gelohnt, aber…
Tataouine – oh, das war ein Ort, den ich unbedingt besuchen wollte! Als alter Star Wars Fan wusste ich, dass Teile des Films in Tunesien gedreht wurden.
In der Nähe dieses Ortes, der es durch seine Namensverwandschaft mit dem Heimatplaneten von Anakin Skywalker schon fast verrät, befindet sich einer dieser Drehorte. Wie aufregend! In dieser einzigartigen Region befindet sich die Ksar Hadadda, eine alte Speicherstadt, die teilweise in eine Filmkulisse verwandelt wurde. Heute hast du die Möglichkeit, durch die faszinierenden Höhlenzimmer zu schlendern, dich mit einer Darth Vader Puppe ablichten zu lassen, einen köstlichen Kaffee zu genießen oder sogar in einem netten Restaurant zu speisen. Und wenn du es etwas ursprünglicher magst, kannst du den Teil der Anlage erkunden, in dem die alten Speicher bewundert werden können. Ein absolutes Muss für jeden Fan, aber auch Nicht-Fans sind von diesem Ort beeindruckt.
©Leonie Thomas. Alle Rechte vorbehalten.
Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen
Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.